Mögliche Themen und Fragen im Rahmen einer Beratungssituation an die Eltern zum Thema Umgang mit digitalen Medien

Im Rahmen von mir abgehaltenen Fortbildungen entstand die Idee, eine Liste an Fragen als Hilfe für Berater*innen, die mit dem Thema Medienerziehung/Medienprävention konfrontiert werden, zu erstellen.

Im Folgenden finden Sie meine entsprechenden Vorschläge an Fragen. Die Fragen könnten auch von Eltern aufgegriffen werden und für die eigene Erziehungsarbeit reflektiert werden.

Die Fragen beziehen sich auf Kinder unterschiedlichen Alters. Ich habe versucht die Fragen in Rubriken zu unterteilen.  Man könnte sie sicher noch sensibler und sagen wir mal „besser“ formulieren. Das überlasse ich den Berater/innen vor Ort. Mir geht es hier vor allem um die Themenpalette.

Hoffe, es hilft Ihnen weiter. Bitte schreiben Sie dazu Kommentare oder ergänzen Sie einfach die Liste.

Regeln

Haben Sie konkrete Regeln für die Mediennutzung aufgestellt? Wie sehen die Regeln aus? Wer hat diese Regeln erstellt? Haben Sie diese Regeln zusammen mit Ihrem Kind erstellt?

Gibt es Medienfreie Tage?

Überprüfen Sie gelegentlich, ob die Regeln eingehalten werden?

Was passiert, wenn die Regeln nicht eingehalten werden?

Kennen Sie die Website https://www.mediennutzungsvertrag.de/ Sie können mit Hilfe dieser Seite einen maßgeschneiderten Vertrag mit Ihrem Kind erstellen.

Hat Ihr Kind im Kinderzimmer digitale Geräte?

Gesprächsführung

Was ist Ihre Haltung zu diesem XY Spiel?

Wann reden Sie mit Ihrem Kind? (Zwischen Tür und Angel oder wählen Sie gemeinsam mit dem Kind eine bestimmte Zeit und Ort aus?)

Haben Sie zu Hause Familienkonferenzen?

Haben Sie zuerst die App mal angesehen, bevor Sie zu einem Urteil kamen?

Wie ist die Stimmung, wenn Sie mit Ihrem Kind reden?

 

(Gemeinsame) Freizeitgestaltung

Wie sieht die Freizeitbeschäftigung des Kindes aus?

In wie fern beteiligen Sie sich an der Freizeitgestaltung?

Unternehmen Sie gelegentlich etwas mit Ihrem Kind?

Wann hatten Sie das letzte Mal einen schönen Tag oder Ausflug gemeinsam mit Ihrem Kind?

Ist Ihr Kind aktiv bei einem Sportverein?

Liest Ihr Kind regelmäßig Bücher?

Kennen Sie Digital Medien freie Freizeitangebote?

 

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Vorbildfunktion

Wie würden Sie Ihr eigenes Nutzerverhalten beschreiben?

Pflegen Sie Hobbies, um sich selbst Gutes zu tun?

Machen Sie auch Sport?

Wie ist die allgemeine Stimmung zwischen Ihnen und Ihrem/Ihrer Partner/in.

 

Kinder begleiten

Haben Sie Ihr Kind bei der PC-Nutzung etc. schon Mal begleitet? Haben Sie mit Ihrem Kind schon Mal zusammen gegoogelt/eine Suchmaschine (auch duckduckgobing etc.) genutzt und ihm erklärt, wie man ein Suche startet und die Gefahren erkennt? (mehr dazu auf www.internet-abc.de)

Kennt ihr Kind regelmäßige Zeiten? Wann geht es schlafen, wann macht es Hausaufgaben etc.?

Kinder, die sich zu Hause geborgen fühlen, neigen weniger zu riskantem Verhalten

Haben Sie das Gefühl, dass das Verhältnis zwischen Ihrem Kind und Ihnen solide ist? Fühlt sich Ihr Kind bei Ihnen/in der Schule etc. geborgen/wohl?

Verantwortung

Bekommt ihr Kind zu Hause bestimmte altersgemäße Aufgaben/Verantwortungen übertragen? (Verantwortungsvolle Menschen neigen weniger zu riskantem Verhalten)

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PC Spiele

Was meint Ihr Kind dazu? Warum möchte es dieses Spiel spielen?

Wie viel Zeit verbringt Ihr Kind vor dem Spiel?

Mit wem spielt ihr Kind? (online mit Fremden?)

Spielt es online?

Hat es schon Mal Geld beim Spiel ausgegeben (In-App Käufe lassen sich deaktivieren)

Kennen Sie die Seite  https://www.spieleratgeber-nrw.de/  ? Dort klären Moderatoren über die Spiele auf?

Haben Sie schon einmal mit Ihrem Kind das Spiel gemeinsam gespielt?

Spielen Sie mit Ihrem Kind draußen, Brettspiele etc.?

Kennen Sie die Raffinessen der Onlinespiele?

Wissen Sie, ab wie viel Jahren das Spiel empfohlen wird?

Sucht

Wir können den Eltern folgende Information vermitteln: Sucht entsteht im Spannungsverhältnis dieser 3 Faktoren:

Die Persönlichkeit (Willensstärke, Fähigkeit Gefahren einzuschätzen, Gruppendruck wiederstehen etc.)
Verfügbarkeit des Suchtmittels (Anzahl der Geräte z. B. zu Hause, Passwortschutz, wie viele Apps pro Gerät, wann verfügbar etc.)
Umfeld (Einfluss der Freunde, Gleichaltrigen, Schule, Vortbildfunktion der Eltern etc.)

Wie verhält sich das Kind neben dem Medienkonsum?

Geht es weiterhin in den Sportverein?
Übt es sein Instrument?
Trifft es sich mit Freunden?
Macht es seine Hausaufgaben?
Wie sieht es mit den schulischen Leistungen aus?

Wie reagiert es auf Sanktionen oder Begrenzungen?

Kann sich das Kind an die Regeln halten?

Wie lange zockt/spielt ihr Kind/Tag/Woche?

Wo ist das Handy nachts?

Wie viele Nachrichten erhält Ihr Kind täglich am Handy?

Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Kind oft abwesend/unkonzentriert wirkt?

Würden Sie sagen, dass Ihr Kind eher selbstbewusst ist? (reduzierter Selbstwert kann mit Grund sein für Sucht)

Rituale

Lesen Sie dem Kind abends was vor oder haben Sie andere Einschlafrituale?

Führen Sie regelmäßig Gespräche mit Ihrem Kind? Bzw. wann haben Sie das letzte Mal mit Ihrem Kind über … gesprochen?

Gibt es einen Tag in der Woche, an dem Sie sich besonders Zeit für Ihr Kind nehmen?

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Gesundheit

Wie viel Zeit verbringt Ihr Kind täglich vor Bildschirmen? (Stichworte Kurzsichtigkeit, Übergewicht, Motorik, echte Kommunikation, Bewegung, Erkältungen, Immunschwäche,)

Wie viel Zeit liegt zwischen dem letzten Bildschirmkonsum und dem Schlafen gehen? (Schlafstörungen)

Ist am Handy/Bildschirm der Blaulichtfilter aktiviert?

Handystrahlung

Trägt ihr Kind regelmäßig das (Online-)Gerät am Körper?

Telefoniert Ihr Kind immer wieder Mal länger mit einem schnurlosen Gerät?

Kennen Sie die Empfehlungen des Bundesamts für Strahlenschutz?

http://www.bfs.de/DE/themen/emf/mobilfunk/schutz/vorsorge/smartphone-tablet.html

Kennen Sie den Film „Thank You for calling!“

weitere Fragen

Kennen Sie die Inhalte auf dem Handy/Gerät Ihres Kindes? Schauen Sie regelmäßig die Inhalte auf dem Handy mit Ihrem Kind gemeinsam an? Lassen Sie sich von Ihrem Kind erzählen, was die aktuellen Handy Aktivitäten sind?

Haben Sie den Eindruck, dass die Sprache Ihres Kindes sehr stark vom Internet beeinflusst wird?

Hat Ihr Kind schon Mal ein Angst machenden, Ekel erregenden, ungeeigneten Inhalt/Drohungen empfangen? Woher? Wie gingen Sie damit um?

Haben Sie schon Mal einen Elternkurs besucht? Beispiel „Starke Eltern – starke Kinder!“

Kennen Sie Kindersuchmaschinen wie blinde-kuh.de, helles-koepfchen.de oder fragfinn.de?

Sprechen Sie sich mit anderen Eltern ab?

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Bitte teilen Sie Ihrem Kind mit:

„Wenn im Internet jemand sagt, „Bitte erzähle es nicht weiter!“ – dann sage es uns erst recht.

„Wenn dir was Angst macht oder du andere unangenehme Inhalte empfängst, bitte sprich mit uns, auch wenn du denkst, dass du was falsch gemacht hast.

Kennen Sie meine Youtube Kanäle

„Medienprävention“? https://www.youtube.com/playlist?list=PLtHYEGxUm5velEl_GvyuGIrNLHfbMUG2y

"Phonesmart!": https://www.youtube.com/playlist?list=PLtHYEGxUm5vdRH_z0beukT1VUpNi0SBjL

Dort finden Sie Anregungen für ein gemeinsames Gespräch mit Ihrem Kind oder auch Informationen.

Technische Hilfen

Kennen Sie Kindersicherungsapps wie Saalfeld, Screentime, Microsoft Family oder die Einstellungsmöglichkeiten auf Apple ios?

Kennen Sie die App Quality Time? Mit Hilfe dieser lässt sich feststellen, wie viel Zeit Ihr Kind oder auch Sie (eigener Umgang) auf der jeweiligen App verbringen.

Haben Sie Ihren Haushalt überprüft, ob Geräte frei verfügbar herumliegen? Haben die Geräte Passwort Schutz? Haben Sie unnötige TV Sender deaktiviert?

Haben Sie im Haus/Wohnung das W-Lan nachts oder zu bestimmten Zeiten ausgeschalten?

Kennen Sie die Sicherheitseinstellungen der einzelnen Social Media Apps von klicksafe: https://www.klicksafe.de/service/schule-und-unterricht/leitfaeden/

Über mich

Martin Seidl, Diplom Sozialpädagoge (FH), Suchtpräventionsfachkraft (AJ Bayern). Seit 12 Jahren über 300 Workshops und Vorträge zu Smartphones, Medienerziehung und Suchtprävention

 

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Kontakt

Zum Kaiserblick 21a,
83620 Feldkirchen-Westerham
E-Mail: kontakt@medienpraevention.info
Tel.: 0172 297 38 20

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Einsatzgebiete

Workshops und Vorträge im Bereich der Medienprävention führe ich bundesweit durch mit Schwerpunkt Bayern, Oberbayern, Regensburg, Kehlheim, Ingolstadt. München, Landkreise Landsberg, Ebersberg, Erding, Altötting, Mühldorf, Fürstenfeldbruck, München, Miesbach, Bad Tölz, Traunstein, Starnberg, Berchtesgadener Land, Garmisch, Freising und Weilheim.