Konkrete Checkliste für Eltern zum Umgang mit digitalen Medien

Liebe Eltern,

folgende konkrete "Anregungen" möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben. Die Hintergründe dafür liefere ich in meinem Vortrag "Die unsichtbare Macht der digitalen Medien" Schauen Sie einfach, welche Tipps für Sie stimmig sind:

Ich schlüssele die Tipps in drei Bereiche auf, angelehnt am "Suchtdreieck" (Alle drei Bereiche sollten m. E. berücksichtigt werden. Nur einen Bereich zu erachten, könnte kontraproduktiv werden.) Tipp: Fangen Sie "klein" an!

1. Persönlichkeit des Kindes stärken

2. Verfügbarkeit begrenzen

3. Umfeld (mit-)gestalten

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1. Persönlichkeit des Kindes stärken

  • Verbringen Sie regelmäßig Zeit mit Ihrem Kind
  • Reden Sie regelmäßig mit Ihrem Kind auch über den Medienkonsum
  • Bieten Sie Ihrem Kind zu Hause einen „sicheren Hafen“
  • Setzen Sie klare Grenzen und halten Sie diese konsequent ein, justieren Sie gegebenenfalls nach.
  • Werden Sie zu „Wissenschafltern“! Gestehen Sie sich und vor dem Kind ein, dass Sie nicht immer sofort die richtige Antwort parat haben. Das ist ok so. Machen Sie einen „Versuch“ und finden Sie mit Ihrem Kind gemeinsam heraus, ob es ihm gut tut oder nicht. Vereinbaren Sie einen begrenzten Zeitraum. Nach Abschluss dieses Zeitraumes reden Sie mit dem Kind, ob es funktioniert hat oder nicht und justieren Sie gegebenenfalls nach oder wenn die bisherigen Vereinbarungen geklappt haben, lassen Sie es so weiterlaufen, aber reden Sie immer wieder darüber und beobachten Sie natürlich weiter, wie sich die Nutzung der Anwendung auf das Kind auswirkt.
  • Fragen Sie sich, warum möchte mein Kind eine bestimmte Anwendung nutzen. Evtl. gibt es analoge Alternativen oder es stecken anderweitige Themen dahinter.
  • Zeigen Sie, je älter das Kind/Jugendlicher wird, mehr Verständnis für den Medienkonsum
  • Entdecken Sie im Kind Ressourcen, welche analoge oder konstruktive digitale Handlungen fördern. („Ouh, meine Tochter scheint sich für das Klettern zu begeistern, wir sollten das wiederholen etc.“)
  • Gestalten Sie zusammen mit den Kindern rhythmisierte Wochenpläne oder Zeitstrukturen (auch für sich selbst). Regelmäßigkeit im Alltag und auch im Medienkonsum stärken das Kind.
  • Pflegen Sie gemeinsame Rituale mit den Kindern (Brettspieleabend)
  • Übergeben Sie dem Kind Kind gerechte Aufgaben/Verantwortungen!
  • Schaffen Sie analoge „Räume“, in denen das Kind konzentrierte Handlungen vollziehen kann (Sportverein, Musik, Handwerk, Kunst etc.)
  • Halten Sie regelmäßig Familienkonferenzen ab.
  • Besuchen Sie Erziehungskurse.

2. Verfügbarkeit begrenzen

  • Schaffen Sie räumliche Abstände zwischen dem Medium und dem Kind
    • Keine Geräte im Kinderzimmer
    • Zentrale Handy und Tablet Station
    • Zumindest in der Grundschule bitte keine Smartwatches und Handys (der Preis ist höher als der Gewinn!)
  • „Aus den Augen – aus dem Sinn!“ – TV in den Schrank, HandysTabletts, Konsolen etc. nicht rumliegen lassen
  • Bestimmte Apps oder TV Sender löschen oder deaktivieren
  • Technische Einstellungen auf den Geräten vornehmen. 
  • Stellen Sie klare und einfach verständliche Regeln für den Medienkonsum auf. Nutzen Sie dazu auch den https://www.mediennutzungsvertrag.de/
  • Handys, wenn möglich, erst ab 6. Klasse.
    • Alternativ Handy ab 5. Klasse aber Sie verwalten das Handy hauptsächlich oder
    • nutzen eine Handystation (Handy wird nur dort genutzt) oder eine
    • SIM Karte ohne Internet
    • Begrenzen zu Hause das Wlan und Zugang zum Internet
    • Nutzen eine Kindersicherungssapp wie Salfeld, Google family Link, Kaspersky Safe Kids etc.
  • Nehmen Sie gemeinsam Sicherheitseinstellungen an den Geräten für Social Media vor.
  • Meiden Sie ca. unter 12 Jahren Onlinespiele. Wo es nur geht, bevorzugen bzw. fördern Sie Offlinespiele. Diese arbeiten viel weniger mit „Überzeugungsmethoden“ und unterbinden Kontakt mit Fremden. Nutzen Sie unter anderen dazu den spieleratgeber-nrw.de
  • Deaktivieren Sie In-App Käufe, so weit es Ihr Gerät zulässt. Lesen Sie dazu unter anderem https://support.google.com/googleplay/answer/7039872?hl=de&co=GENIE.Platform%3DAndroid
  • Begrenzen Sie ebenfalls PCs, Laptops etc. durch Passwortschutz und Sicherheitssoftwares.
  • Begrenzen Sie die Bildschirmzeiten je nach Reife des Kindes. Achten Sie auf Altersempfehlungen.
  • Je älter das Kinde/Jugendlicher wird, desto mehr lassen Sie die Zügel los und betrachten Sie noch mehr das Gespräch als wirkungsvolle Methode.

3. Umfeld (mit-)gestalten

  • Fördern Sie das Spiel und die Freizeit im Freien! Die Elemente der Natur sind bewusst oder unbewusst unsere seelische und körperliche Nahrung! Sauerstoff unser Lebenselixier.
  • Suchen Sie nach digital Medienfreien Freizeitmöglichkeiten
  • Achten Sie auf den "Freundeskreis" des Kindes.
  • Treffen Sie Vereinbarungen mit Großeltern oder dem 2. Elternteil, sofern getrennt lebend.
  • Triggern Sie Ihre Kinder zu Hause positiv mit analogen Angeboten wie Basketballkorb, Schachbrett, Musikinstrument. Lassen Sie diese sichtbar werden.
  • Seinen Sie selbst natürlich ein gutes Vorbild! Arbeiten Sie gegebenenfalls an sich selbst. Besuchen Sie meine Detox- Seminare
  • Denken Sie daran, dass Ihre Kinder Ihnen auch positive Dinge nachmachen.
  • Bringen Sie das Thema Medienkonsum und Gefahren auch in die Klassenelterngemeinschaft ein.
  • Arbeiten Sie mit an einer Medien bewussten Schule!

Über mich

Martin Seidl, Diplom Sozialpädagoge (FH), Suchtpräventionsfachkraft (AJ Bayern). Seit 12 Jahren über 300 Workshops und Vorträge zu Smartphones, Medienerziehung und Suchtprävention

 

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Zum Kaiserblick 21a,
83620 Feldkirchen-Westerham
E-Mail: kontakt@medienpraevention.info
Tel.: 0172 297 38 20

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Workshops und Vorträge im Bereich der Medienprävention führe ich bundesweit durch mit Schwerpunkt Bayern, Oberbayern, Regensburg, Kehlheim, Ingolstadt. München, Landkreise Landsberg, Ebersberg, Erding, Altötting, Mühldorf, Fürstenfeldbruck, München, Miesbach, Bad Tölz, Traunstein, Starnberg, Berchtesgadener Land, Garmisch, Freising und Weilheim.